Großes Interesse am „Standortfaktor Innenstadt“

Infos aus den Niederlanden und rege Diskussion: Zahlreiche Gäste waren der Einladung des HdWW gefolgt.

Die zahlreichen Gäste lauschten den Ausführungen von Paul Morel („Stadsherstel Amsterdam“). Foto: HdWW
Die zahlreichen Gäste lauschten den Ausführungen von Paul Morel („Stadsherstel Amsterdam“). Foto: HdWW

Was lässt sich von Amsterdam lernen? Diese Frage stand über der ersten W3-Veranstaltung in diesem Jahr. Der Verein Haus des Wissens und der Wirtschaft (HdWW e.V.) hatte zu einem öffentlichen Informationsabend mit konstruktivem Austausch rund um das Thema Innenstadt als Standortfaktor eingeladen. Rund 90 Anmeldungen belegten eindrucksvoll das große Interesse der Krefelderinnen und Krefelder.

In den Räumen der Wohnstätte an der Petersstraße begrüßten zunächst Christoph Tölke und sein HdWW-Vorstandskollege Mario Bernards die Gäste aus Bürgerschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Medien. Tölke, im Verein „Themenpate“ für den Bereich Innenstadt, moderierte den Abend dann auch. „Eine Stadt mit schönen historischen Fassaden, einer funktionierenden sozialen und gewerblichen Infrastruktur, mit Quartieren, die eine hohe Wohnqualität haben, mit kulturellen und gastronomischen Angeboten, die fußläufig erreichbar sind – alles das ist nicht zuletzt für die dauerhafte Ansiedlung junger, gut ausgebildeter und kreativer Fachkräfte entscheidend“, so Christoph Tölke. Standortqualität sei also die Summe vieler Teilqualitäten.

Ein Beispiel aus dem Nachbarland: Den langen Weg Amsterdams hin zu einer der attraktivsten Städte Europas präsentierten Paul Morel und Gijs Hoen von Stadsherstel Amsterdam. Die Gesellschaft wurde vor mehr als 25 Jahren gegründet und besitzt und vermietet heute ca. 600 denkmalgerecht sanierte Altbauten in und um Amsterdam. Paul Morel zeigte unter anderem beeindruckende Vorher-Nachher-Fotos von Gebäuden, Straßenzügen und Plätzen. Er erklärte, wie die private Initiative entstanden ist, wie sie bis heute funktioniert und finanziert wird. Und er verschwieg auch nicht die großen Herausforderungen, die es über Jahrzehnte zu bewältigen gab.

Im Anschluss an den Vortrag der niederländischen Experten lieferte Claudia Schmidt von der Stadtreparatur Krefeld, unterstützt von Dr. Heinrich Rees, Zahlen und Fakten zur hiesigen Innenstadt. Sie betrafen unter anderem die Bevölkerungsdichte und Sozialstruktur, Wohnungen und Leerstand, aber auch die Menge an Autos.

Es war eine gute Überleitung zur offenen Diskussion. Erwartungsgemäß wurde diese Möglichkeit rege genutzt. Zahlreiche Beiträge aus dem Publikum sowie die genannten Beispiele aus Amsterdam führten schließlich zu folgendem Resümee: „Die Qualität der Innenstadt ist in jeder Stadt ein Standortfaktor ersten Ranges und ein wichtiges Identifikationsangebot an die Bürgerinnen und Bürger“, so Christoph Tölke. Krefeld habe sehr viele Stärken. Diese Potenziale und Perspektiven mit Expertise aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu erkennen und zu diskutieren, ist Anliegen des gemeinnützigen Vereins Haus des Wissens und der Wirtschaft. So organisiert der Verein im Rahmen seines Veranstaltungsformats W3 wissens- und erkenntnisgeleitete Debatten jenseits von Parteipolitik und ohne Meinungsmache.

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